Modetänze vor 1900

 
Galopp

 
Polka

 
Cancan

 
Française

 

Galopp


Der Galopp ist ein rasanter Paar-Rundtanz.
Er kam um 1825 erstmals auf und setzte sich als Gesellschaftstanz auch außerhalb Deutschlands schnell durch.
Der Galopp war einer der anstrengendsten Tänze des 19.Jh., da die Musik dazu in einem außerordentlich schnellen Tempo gespielt wurde.
Die meisten Bälle wurden mit einem Galopp beendet.
Dieser Tanz hat sich bis heute gehalten, und wird wegen seiner Einfachheit und Lebendigkeit immer noch gerne getanzt.
  

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Polka

  
Die Polka ist ein Paar-Rundtanz und stammt ursprünglich aus Böhmen.
Der Geschichte nach soll sie erstmals 1820 getanzt worden sein.
Der Name leitet sich von "Pulka" (=die Hälfte) ab, da dieser Tanz aus Halbschritten besteht.
Aufgrund der äußerst beliebten Musik verbreitete sich die Polka über Prag, Wien und Paris bald in ganz Europa.
Auch heute ist dieser Tanz immer noch nicht aus der Mode gekommen. Er ist Bestandteil vieler Volkstänze, und wird auch bei geselligen Anlässen immer wieder gerne getanzt.

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Cancan

Der CanCan (frz., Lärm), auch Chahut genannt, war ursprünglich ein maßvoll-heiterer Gesellschaftstanz, der von dem Komiker Masarié 1830 als Variante des Kontertanzes erfunden wurde.  

   

  
Dieser Tanz gelangte nach 1844 in die Pariser Music Halls und entwickelte dort ein immer freizügigeres Raffinement. Die Revue-Tänzerinnen warfen ihre Beine hoch in die Luft und zeigten dabei ihre Rüschenunterwäsche. Verschiedentlich wurde der Cancan von den Behörden wegen Obszönität verboten.

    
Die zündendsten Cancans finden sich in den Operetten Jacques Offenbachs, z.B. "Orpheus in der Unterwelt".
    
Henri de Toulouse-Lautrec hat den Tanz in vielen Zeichnungen aus dem Moulin Rouge verewigt. Léonide Massine bediente sich des Cancan für Höhepunktsmomente in "Der Zauberladen" (1919) und "Gaîté Parisienne (1938).

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Française


Die Française, kurz von »contredanse française« (was wiederum eine Verballhornung von »country dance« ist) gehörte zu den Contre- und Figurentänzen des 18.Jh.
Entstanden ist sie aus der "Anglaise".
Seit der Wende zum 20.Jh. bis heute wird die Française auf Bällen zur Eröffnung oder als Mitternachtseinlage getanzt. Dabei sagt der Tanzlehrer mit klaren Kommandos die Figurenfolge an.

Francaise

Meistens wird nach der "Fledermausquadrille" von Johann Strauß getanzt, sodass auch dieser Name für den Tanz übernommen wurde.
Der bezeichnende Unterschied zwischen Française und Quadrille aber ist, daß bei ersterer die Paare in einer Gasse stehen (die Dame steht jeweils an der rechten Seite des Herrn) und bei letzterer, wie der Name andeutet, vier Paare in einem Quadrat. 
  

Quadrille


Die Fran
çaise besteht aus fünf Teilen: Pantalon, L´Éte, La Poule, La Pastourelle und Finale. Im 18. Jahrhundert gab es noch eine sehr aufwendige Schritt-Technik, die aber mit der Zeit mehr und mehr in ein einfaches »Marschieren« abrutschte.
Die verschiedenen Tanzschulen choreographieren hier teilweise unterschiedlich.
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